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Männergesangverein 1848 Kalchreuth

Chronik (Die "Unvollendete")

Chronik des MGV 1848 Kalchreuth

 

 

 

Nach den anfänglichen Wirren der Revolution im Jahre1848 begann der Gedanke der Deutschen Einheit Fuß zu fassen. Durch das Vorbild des Staatenbundes motiviert, wurden auch in den Städten und Dörfern gesellschaftliche Zusammenschlüsse aller Art ins Leben gerufen. So fand sich auch in Kalchreuth ein Kreis von Männern, die einen Gesangverein gründeten. Leider gibt es kein Protokoll vom Ursprung des Männergesangvereins 1848 Kalchreuth. Allerdings sind die Namen der 21 Gründungsmitglieder bis heute überliefert, es waren die Herren Leipold, Fensel, Thaler, Söhnlein, Schweiger, Müller, Gemmel, Heßler, Meisel, Wittigschlager, Sörgel, Holweg, Böhm, Friedrich, Müller, Wölfel, Zicherer, Meisel-Wirt, Wagner, Stahl, Müller. Durch deren Idealismus und die Liebe zum Gesang blühte und gedieh der Verein und wurde im gesamten Dorf geachtet.

 

Im Jahr 1866 wurde das erste Vereinsbild enthüllt. Zum 50-jährigen Jubiläum des Vereins, im Jahr 1898, wurde die Vereinsfahne geweiht. 100 Jahre später, im Rahmen der Feierlichkeiten zum 150. Vereinsjubiläum, wurde nach leidenschaftlichen Diskussionen entschieden, die inzwischen zweimal restaurierte Fahne unverändert zu behalten und nicht durch eine neue zu ersetzen.

 

1910 wurde laut Vereinsbeschluß das zweite Vereinsbild angeschafft. Wie das Bild zeigt, hatte der Verein zu dieser Zeit 52 aktive Sänger. Chorleiter war Hr. Redwig aus Forth. Das Bild ziert noch heute den Probenraum des Chores in der Gaststätte Meisel am Dorfplatz. Nach dem 1. Weltkrieg übernahm im Jahr 1918 der Wagnermeister Hans Wagner den Vereinsvorstand und konnte den Chor mit viel Idealismus über schwere Zeiten hinwegbringen.

 

Am 7. August 1921 wurde die Sängervereinigung Schwabachtal-Gau des Fränkischen Sängerbundes gegründet, der der MGV 1848 später beitrat.

 

Trotz aller politischen und gesellschaftlichen Schwierigkeiten wurde das 75-jährige Jubiläum an einem strahlenden Maientag gefeiert. Das Fest fand im Wendlersgarten, also zwischen Sackgasse und Heroldsberger Straße in Kalchreuth, statt. Obwohl die Maß Bier 1000 Mark kostete – die Inflation strebte auf ihren Höhepunkt zu – und das Geld waschkorbweise weggetragen wurde, waren alle vergnügt. Die Ehrengäste fuhren im Landauer dem Festumzug voran.

 

Um die leere Vereinskasse aufzubessern fanden Anfang der dreißiger Jahre Theatervorführungen im Saal der Vereinsgaststätte Meisel am Dorfplatz statt. Noch heute erinnern sich die damaligen Laienspieler gerne an die lustigen Proben und die erfolgreichen Aufführungen.

 

1936 wurde der Schmiedemeister Georg Böhm zum Vorstand gewählt. Er leitete 20 Jahre lang er den Verein.  Chorleiter war in den Jahren 1931 – 1936 Hauptlehrer Baumgärtner und von 1936 – 1945 Hauptlehrer Spörl. Während der Kriegsjahre 1939 – 1945 ruhte das Vereinsleben, da die meisten Sangeskameraden auf den Kriegsschauplätzen in ganz Europa als Soldaten Dienst tun mussten. Viele von ihnen kehrten nie mehr zurück.

 

Dank der unermüdlichen Initiative des 1. Vorstands Georg Böhm, der von etlichen anderen Sängern unterstützt wurde, begannen bereits am 2.11.1946 wieder die Gesangsproben. Bis zum Jahresende zählte der Verein 35 aktive Sänger. 2 Jahre später wurde das 100-jährige Vereinsjubiläum gefeiert, an dem 24 Vereine teilnahmen, natürlich auch der Patenverein „Männergesangverein Liederkranz“ aus Kalchreuth. Für die Feierlichkeiten wurden auf dem damals noch unbefestigten Dorfplatz Pflöcke in die Erde getrieben und Bretter als Tische und Bänke darauf genagelt.

 

Lehrer Hugo Stanke leitete den Chor in den Jahren 1946 – 1957, ihm ist es zu verdanken, dass der MGV nach dem Krieg in kurzer Zeit wieder ein gutes sängerisches Niveau erreichte. Von 1956 – 1965 war Hans Horlamus der 1. Vorstand. In diese Zeit fiel auch ein Chorleiterwechsel, da Herr Stanke aus Altergründen sein Amt niederlegte. Er wurde vom MGV 1848 aufgrund seiner großen Verdienste zum Ehrenchorleiter ernannt. Im folgte Josef Schmeller nach. Er führte den Chor mit Erfolg an zeitgemäße Chorliteratur heran.

 

1958 wurde das dritte Vereinsbild enthüllt. Es zeigt 93 Vereinsmitglieder und den damaligen Chorleiter. Das Bild hängt heute über dem Stammtisch der Gaststätte Meisel am Dorfplatz.

 

Am 4.10.1959 erhielt der Verein eine sehr hohe Auszeichnung. Bei einem Festakt im Saal des Kulturvereins in Nürnberg wurde dem Chor die vom amtierenden Bundespräsidenten Theodor Heuss verliehene Zelterplakette überreicht.

 

Schöne, unvergessliche Jahre verdankt der Verein dem Kreischorleiter Hans Hoffmann, der den Chor von 1962 bis 1968 leitete. Durch seine große Musikalität, seine Kontaktfreudigkeit und Menschlichkeit scharte er viele begeisterte Sänger und Freunde um sich. Unter seiner Führung präsentierte sich der Chor bei feierlichen und gesellschaftlichen Anlässen in der Kalchreuther Umgebung und in Nürnberg.

 

Von 1965 bis 1968 war Christof Wagner 1. Vorstand des MGV. Er übergab das Amt an Erwin Prießmann, der die Geschicke des Vereins bis 1995 leitete. Ab 1968 waren Wolfgang Riedelbauch und Ernst Gröschel als Chorleiter tätig. Im Jahr 1972 übernahm Friedemann Kunder die musikalische Leitung.

 

Im Mai 1973 beging der MGV 1848 sein 125-jähriges Jubiläum. An den Feierlichkeiten nahmen 43 Gesangvereine teil, darunter auch der Patenverein MGV Aurora Kalchreuth und der gemischte Chor Liederkranz Kalchreuth. Der Festabend wurde erstmals in der neu gebauten Turnhalle der Kalchreuther Schule abgehalten und war ein voller Erfolg.

 

1975 trat der Verein aus organisatorischen Gründen vom Deutschen Allgemeinen Sängerbund in den Fränkischen Sängerbund über.

 

Während der Tätigkeit  von Chorleiter Friedemann Kunder fand im Mai 1977 das erste Chorkonzert statt. Begründet durch seinen beruflichen Werdegang übergab Chorleiter Kunder sein Amt im Herbst 1979 an Heinrich Eberhard. Dieser leitete den Chor bis Ende 1982. Ihm folgte Gudrun Langer, die ein Jahr lang die musikalische Führung innehatte. Im Herbst 1983 übernahm Peter Brieger die Chorleitung und übergab das Amt 1989 aus beruflichen Gründen an Rudolf Hofmann. Der kräftige Männerchor präsentierte sich ab den siebziger Jahren regelmäßig bei Gruppen- und Landkreissingen, sowie bei Volksliederabenden in der Turnhalle und weihnachtlichen Konzerten. Zu den Gesangvereinen der Umgebung wurden die Kontakte gepflegt und bei Jubiläumskonzerten und Festumzügen war der MGV 1848 ein gern gesehener Gast.

 

1988 feierte der Verein sein 140-jähriges Jubiläum in einem Festzelt an der Buchenbühler Straße. Das Festprogramm fand so großen Anklang, dass auch das finanzielle Ergebnis dieses Jubiläums sehr erfreulich war. So war es möglich einen lang gehegten Wunsch in die Tat um zu setzen : es wurde die erste einheitliche Sängerkleidung angeschafft. Die Sängerschaft entschied sich für ein rotes Jackett, mit weißem Hemd und grauen Binder und einer dunkelgrauen Hose dazu.

 

Im Januar 1995 musste Erwin Prießmann aus gesundheitlichen Gründen die Vorstandschaft abgeben. Als Anerkennung seiner Verdienste für den Verein wurde er zum Ehrenvorstand ernannt. Sein Nachfolger wurde Hansjörg Förster.

 

1998 wurde das 150-jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Der Festkommerz fand am 7. März in der Turnhalle statt. Gemeinsam mit dem ehemaligen Chorleiter Friedemann Kunder, der extra aus Berlin angereist war, sang der Verein mehrere Lieder. Vom 15. – 17.Mai stand das Festzelt an der Erlanger Straße. Drei Tage lang wurde dort und im gesamten Dorf das Jubiläum gefeiert. Am Festumzug nahmen 40 Vereine teil.

 

Mit Beginn des Jahres 2000 legte Rudolf Hoffmann aus beruflichen Gründen die Chorleitung nieder. Für ein paar Wochen unterstützte Udo Steger als Chorleiter den MGV 1848, danach übernahm Herlinde Tamm die Leitung bis zur Sommerpause. Im Herbst startete der Chor mit Gerhard Kauffer als Chorleiter, der durch seine verbindliche Art und seine hohe Musikalität die Sänger zu sehr guten Leistungen motivieren konnte. Bei Landkreis- und Gruppensingen gehörte der MGV 1848 zu den Spitzenchören. Aus Altersgründen übergab Gerhard Kauffer im Herbst 2003 die Chorleitung an Johannes Reinschke.

 

Bei den Vorstandswahlen im Jahr 2004 gab es einen Wechsel innerhalb der Vorstandschaft. Hansjörg Förster, der aus beruflichen Gründen nicht mehr aktiv am Vereinsleben teilnehmen konnte, übergab die Vorstandschaft an den Kassier Konrad Müller und übernahm das Amt des 2. Vorstands. Zum Kassier wurde Klaus Wagner gewählt.

 

Da die Spuren der Zeit auch an den Sängerjacken nicht vorübergegangen waren, beschloss man 2006 neue Jacketts anzuschaffen. Als Farbe wählte man ein etwas dunkleres rot, als das der alten Jacken.

 

Doch nicht nur äußerlich macht der Männerchor in den letzten Jahren einen hervorragenden Eindruck. Durch konzentrierte Probenarbeit und hohe musikalische Ansprüche hat Chorleiter Johannes Reinschke das sängerische Niveau des Chores stetig gesteigert. Anfang Mai 2007 brachte der Chor bei einem Konzert in der Kalchreuther Turnhalle 18 Lieder zum Vortrag. Die begeisterte Reaktion des Publikums motivierte den Chor den eingeschlagenen Weg fortzuführen.

 

Unser Verein

Seit über 170 Jahren treffen sich in den Monaten September bis Mai einmal in der Woche Männer um unter Anleitung eines Chorleiters zu singen. Es sind keine Profisänger, sondern musikalische Laien, die den Gesang mögen und gerne gemeinsam mit Anderen singen und neue Lieder proben. Schon bald nach der Gründung im Jahr 1848 gaben sich diese Männer den Namen „MGV 1848 Kalchreuth“.
Das Repertoire dieses Laien Chores ist breit. Es reicht von alten Volksliedern und Heimatliedern, über Opernchöre und Kirchenliedern bis hin zur modernen Popmusik. Darunter sind Lieder von Komponisten wie Beethoven, Franz Schubert, Friedrich Silcher oder moderneren Komponisten wie Rolf Marbot (Freunde fürs Leben), Udo Jürgens (Mit 66 Jahren) oder Nikolaus Presnik (Ein Stern der deinen Namen trägt).
Natürlich wird nicht nur bierernst geprobt, nein auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. Wer möchte, bleibt nach der Singstunde noch ein Stündchen sitzen um gemeinsam zu plaudern. Außerdem  gibt es jährlich zwei Ausflüge, ein Grillfest und eine Weihnachtsfeier. 
Leider ist die Gruppe der Männer in den letzten Jahren stetig kleiner geworden und das weitere Fortbestehen des Chores ist in den nächsten Jahren ernsthaft gefährdet. Um die Tradition des Männergesanges in Kalchreuth aufrecht zu erhalten, werden dringend neue Sänger gesucht. Wer  im Sportverein, oder anderen Vereinen nicht mehr aktiv sein kann, dem bietet der MGV 1848 Kalchreuth die Möglichkeit einer Freizeitgestaltung, die das physische und psychische Wohlbefinden fördert. Ehemalige aktive Sänger und alle Männer, die gerne singen sind herzlich willkommen, wie z. B. Neubürger, die sich in die Dorfgemeinschaft integrieren möchten.
Verschiedene neutrale Untersuchungen haben bewiesen: Singen in einem Chor ist gesund, regt Geist und Seele an und fördert das Konzentrationsvermögen. Singen ist deshalb die ideale Freizeitaktivität, die bis ins hohe Alter ohne körperlichen Verschleiß möglich ist.



Chorprobe: Dienstags um 20:00 Uhr im Landgasthof Meisel